Am Samstagvormittag gingen 200 Menschen – Echterdinger*innen, Stuttgarter*innen und von weiter angereiste Antifaschist*innen – gegen den Landesparteitag der AfD in den Stuttgarter Messehallen auf die Straße.

Aufgerufen zur heutigen Demonstration hatte die Initiative Antifaschistische Filder. Als Bündnis Stuttgart gegen Rechts schlossen wir uns dem Aufruf an und unterstützten die regionale Initiative, die schon in der Vergangenheit Proteste gegen rechtes Treiben auf den Fildern organisierte. Dabei war uns wichtig, die Menschen in Echterdingen direkt zu erreichen: Deshalb begannen wir den Protesttag mit einer Kundgebung auf dem Zeppelinplatz. Eine Rednerin unseres Bündnisses betonte die Wichtigkeit antifaschistischer Bündnisarbeit. Die absurden Auflagen, die darin gipfelten, dass unsere Demonstration vor zwei Wochen in Cannstatt nicht laufen konnte, wertete sie als Angriff auf die Einheit unseres Bündnisses und stellte klar, dass diese kläglichen Versuche, uns zu spalten, keinen Erfolg haben werden. Auch die Stadt Echterdingen verzögerte die Ausstellung des Versammlungsbescheides und versuchte, ähnlich strikte Auflagen zu verhängen, was wir in einem Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht erfolgreich abwenden konnten (wir berichteten).
Ein Redner des AABS analysierte die jüngsten Entwicklungen der rechten Partei, deren faschistischer Flügel nur formal aufgelöst ist, tatsächlich jedoch immer mehr an Einfluss gewinnt. In diesen Kontext ist auch der Entschluss zur Zusammenarbeit mit dem rechten Betriebsprojekt Zentrum und die Kandidatur des Höcke-Vertrauten Dirk Spaniel zum Landesvorsitzenden der Partei in Baden-Württemberg einzuordnen. Weiterhin betonte der Redner, dass wir – gerade in Krisenzeiten – die Gefahr, dass Menschen auf nationalistische und völkische Phrasen anspringen, nicht unterschätzen dürfen.
Mit einer anschließenden Demonstration durch Echterdingen trugen wir diese Botschaften mit Schildern, Transparenten und lautstarken Parolen auf die Straße. Unser Protestzug endete an der Messe mit dem Bekenntnis, nicht nur an Parteitagen, sondern an jedem Tag im Jahr antifaschistischer Störfaktor zu sein: Dem öffentlichen Auftreten und dem weiteren Auf- und Ausbau des Parteiapparates werden wir auch in Zukunft unseren Widerstand entgegensetzen. Diese klare Botschaft blieb, hoffentlich noch lange lesbar, auf dem Boden der Messepiazza zurück.

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