Wieder Cannstatt – Proteste gegen den „Bürgerdialog“ der AfD in Cannstatt

Trotz kurzfristiger Mobilisierung haben am  Montagabend über 150 Menschen gegen eine Saalveranstaltung der Stuttgarter AfD im Cannstatter Kursaal demonstriert, darunter erfreulicherweise auch viele Cannstatterinnen und Cannstatter.

KundgebungWir hatten unter dem Motto „Wider der rechten Normalisierung“ im Vorfeld zu einer Protestkundgebung im Kurpark aufgerufen. Diese eröffneten wir mit einer gemeinsamen SgR-Rede, welche das Wahlprogramm der AfD thematisierte und auf seinen völkischen und rechtsliberalen Charakter hin beleuchtete. Im Anschluss sprach ein Vertreter der DIDF-Jugend zum Rassismus der Rechtspopulisten.

Rede IGMEs folgte ein Grußwort der IGM-Vertrauensleute von Daimler Untertürkheim, die den betrieblichen Kampf gegen Rassismus und rechte Gruppierungen wie Zentrum beleuchteten. Der Kollege betonte einmal mehr die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen betrieblichen und außerbetrieblichen Initiativen gegen Rechts. Den Schlusspunkt setzte das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart & Region, das in seiner Rede auf aktuelle Fälle rechter Gewalt in Freiburg und die Notwendigkeit von antifaschistischem Widerstand einging.

Polizeischutz für NazisIm Anschluss an unsere Bündniskundgebung im Kurpark zogen nahezu alle Teilnehmenden direkt vor die Polizeiabsperrungen am Kursaal und demonstrierten lautstark gegen das Treffen der Rechtspopulisten. An der Saalveranstaltung mit dem faschistischen Stuttgarter AfD-Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel nahmen nur sehr wenige Menschen teil, darunter vor allem Mitglieder des aufgelösten „Flügels“.

Demo durch Cannstatt_instaNachdem die AfD unter großem Polizeischutz ihre Veranstaltung begonnen hatte, nahmen sich die Protestierenden die Cannstatter Straßen und zogen in einer lautstarken und bunten Demonstration zum Markplatz, wo der Tag endete.

Als Bündnis bewerten wir die Proteste positiv, war es doch die erste Saalveranstaltung der AfD seit Langem und der Kursaal eine vorbelastete Location: im Frühjahr war die Polizei hier hart gegen antifaschistische Proteste vorgegangen. Umso wichtiger, dass wir heute ein starkes Zeichen gesetzt haben und der AfD einen Vorgeschmack auf die heiße Wahlkampfphase gegeben haben.
In Stuttgart gilt: Keine rechte Hetze –  ohne unseren Widerstand! Wider der rechten Normalisierung!