Gedenken in der Geißstraße

photo_2021-03-19_15-42-32Am 16. März 2021 haben wir uns  an der Mahnwache vor der Geißstraße 7 beteiligt. Dort starben an diesem Tag vor 27 Jahren sieben Menschen bei einem Brand, der von einem Rassisten gelegt wurde. Das Haus war mehrheitlich von Geflüchteten und Migrant_innen bewohnt. Auch damals war erstmal die Rede von einem psychisch kranken Einzeltäter und die Überlebenden sowie Angehörigen der Opfer fanden nur schwer Gehör. Das Gedenken an diese rassistische Tat ist in der Stuttgarter Öffentlichkeit kaum vorhanden – obwohl sich der Brandanschlag einreiht in die Pogrome gegen Migrant_innen Anfang der 90er Jahre, sind Solingen, Mölln, Rostock-Lichtenhagen sicherlich sehr viel mehr Menschen ein Begriff. Das muss sich ändern. Wir danken daher den Initiator_innen für die Gestaltung der Mahnwache, an der wir uns mit einem Redebeitrag beteiligt haben.

Der Anschlag auf das Wohnhaus in der Geißstraße inmitten der Stuttgarter Altstadt ist im Kontext der politschen und gesellschaftlichen Stimmung zu erklären – genauso wie auch Hanau nicht losgelöst vom Erstarken rechter Parteien und dem gesellschaftlichen Rechtsruck zu betrachten ist. In unserem Redebeitrag haben wir deutlich gemacht, dass es wichtig ist, nicht nur zu gedenken, sondern der Hetze von Rechts den Nährboden zu entziehen und einzuschreiten bevor Einzelne diese in Taten umsetzen.

Erinnern heißt handeln – 365 Tage im Jahr.

Mehr zum rassistischen Anschlag in der Geißstraße: http://unvergessen.blogsport.de/geissstrasse-7/
Außerdem noch ein taz-Artikel aus dem Jahre 1995 dazu.

Hier findet ihr unseren Bündnisbeitrag beim Gedenken: Rede Geißstraße